St. Nicolaiheim Sundsacker e.V. - Trauerkonzeption

26 27 3.1 _ In den Häusern Abschied nehmen Obwohl nach dem Eintritt des Todes vieles zu tun und zu bedenken ist, werden an- dere Mitbewohner:innen des Hauses Sie bald daran erinnern, dass auch sie noch da sind. Bei der Bekanntgabe des Todes sollten Sie nicht sagen, die/der Verstor- bene sei »eingeschlafen«. Das könnte einerseits den Gedanken nahelegen, er könne dann ja auch wieder aufwachen, andererseits Ängste vor dem eigenen Zubettgehen auslösen. Ein:e Mitarbeitende:r sollte ihnen zur Ver- fügung stehen, ihnen zuhören, mit ihnen reden, die Situation erläutern – und dabei auf die unterschiedlichsten Reaktionen ge- fasst sein. Je nach Intensität der Beziehung , die jemand zu dem verstorbenen Menschen hatte, können Trauer, Betroffenheit, Angst, Unruhe, Erleichterung oder Neugierde aufkommen . Aber auch (scheinbare) Gleichgültigkeit kann im Vor- dergrund stehen oder die Frage, wer denn jetzt für den verstorbenen Menschen neu ins Haus einziehen werde und ob man vielleicht das Radio »erben« könnte. Den Mitbewohner:innen, die es wünschen, sollten wir ermöglichen, dem verstor- benen Menschen noch einmal »kon- kret« begegnen zu können, sofern keine Äußerungen der/des Verstorbenen dem entgegen sprechen. Dann können sie die Person noch einmal in Ruhe alleine oder mit einer Begleitung innerhalb der Räum- lichkeiten des Hauses, der Krankenstation, der Friedhofskapelle oder in den Räum- lichkeiten des Bestattungsinstitutes sehen. Vielleicht sogar anfassen (den Tod »be- greifen«) und/oder ansprechen und so ganz direkt erleben, dass keine Reaktion mehr erfolgt. Vor dem Abschiednehmen können Blu- men, ein Liederheft, Halter für Post- oder Bildkarten, Bildkarten mit verschiedenen Motiven, ein Bilderrahmen, Buntstifte, ein Regenbogentuch und evtl. (entsprechend der Religionszugehörigkeit des verstor- benen Menschen) ein Kreuz, Handkreuze und Engel aufgestellt werden. Vielleicht tragen auch (Duft-)Kerzen, Duft- lampen oder Duftöle zu einer guten At- mosphäre bei. Die Ausgestaltung sollte immer zur Per- sönlichkeit des verstorbenen Menschen passen. In unserem Trauerkoffer finden Sie noch andere Ideen zu Gestaltungsmög- lichkeiten. Bei diesem Abschiednehmen ist vor- stellbar, • eine Kerze für die/den Verstorbene:n anzuzünden, Abschied und Beerdigung 3. »Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.« (Johannes 8,2)

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