Inklusion: Teilhabe und -gabe
Im Sommer 2007 haben wir gemeinsam mit engagierten Menschen begonnen, das Gremium Inklusion aufzubauen und in unserem Bereich "inklusives Arbeiten mit intensiver Assistenz" zu verankern.
In diesem Gremium arbeiten Menschen ehrenamtlich. Sie bringen sich in unseren Alltag ein. Sie nehmen z. B. gemeinsam mit den leistungsberechtigten Personen an besonderen Ausflügen teil, sie besuchen sie und trinken mit ihnen Kaffee oder singen zusammen oder sie beteiligen sich an regelmäßigen, wöchentlichen oder monatlichen Aktivitäten. Dabei ist das einzig Wichtige, dass alle Beteiligten etwas voneinander haben. So entstehen Teilhabe und Teilgabe. Das sind die Momente, in denen das visionäre Thema Inklusion in die Praxis umgesetzt wird. Jede:r gibt etwas und jede:r bekommt etwas. Es geht dabei sowohl für die Menschen mit Beeinträchtigung als auch für die ehrenamtlichen Gremiumsmitglieder darum, sich kennenzulernen, andere Lebenswelten zu erfahren und Unterschiede, aber vor allem Gemeinsamkeiten zu finden und darauf aufbauend, etwas gemeinsam zu erleben.
Als Ergänzung dazu erhalten wir von den ehrenamtlichen Mitgliedern aus ihrer nicht-pädagogischen Sicht kritische Anregungen. Diese können sich auf vielerlei beziehen, beispielsweise auf die Gestaltung von Räumen oder auf ein bisher von uns nicht erkanntes Bedürfnis einer leistungsberechtigten Person. So fließen ihre Sichtweisen in unseren Alltag und in Entscheidungsprozesse ein. Dabei erweitern sie mit ihrem Blick unseren Horizont und ermöglichen uns das Entdecken blinder Flecken. Die ehrenamtlichen Mitglieder nehmen teil an Lebenssituationen im Gruppenalltag und wir haben teil an den Gedanken und Ideen der Gremiumsmitglieder. Diese Zusammenarbeit fördert gelebte Inklusion und sorgt für Bewegung (und gegebenenfalls Entwicklung) im Leben der Menschen, die bei uns wohnen und arbeiten.
Einmal jährlich findet ein Treffen mit dem gesamten Gremium, der Bereichsleitung und den Hausleitungen statt. Hier geht es im Wesentlichen um die Reflexion der Zusammenarbeit in der Vergangenheit und um die Planung dieser in der Zukunft.